60 – Geschlechtersensible Sprache

Das Bild zeigt Apple, eine der Spürnasen von InSpektren vor einer gau umrandeten Tafel. Apple trägt ein blaugrünes Kleid und lange lila Haarer mit Undercut. Außerdem hat Apple lackierte Nägel und tägt die schwarze Brille. Die rechte Hand hat Apple in die Hüfte gestützt, während die linke einen Stift hält, mit dem Apple auf der Tafel schreibt. Auf der braunen Schreibfläche ist eine Tabelle zu sehen. Die Spalten sind mit Pro und Contra beschriftet, während die Zeilen Möglichkeiten zum Gendern auflisten. Von oben nach unten sehen wir das Gendersternchen, den Doppelpunkt, den Unterstrich und das Binnen-I. In der letzten Zeile steht ein Fragezeichen.

In der heute wieder etwas längeren Folge nehmen Finn, Noir, Delfin und Lena die geschlechtersensible Sprache unter die Lupe. Genauer gesagt, verschiedene Formen geschlechtersensibel zu formulieren. Sie unterhalten sich darüber, was eigentlich geschlechtersensibel im Bezug auf Sprache bedeutet und warum wir “gendern”. Sie haben eine ganze Liste an Möglichkeiten mehr oder weniger geschlechtersensibler Formulierungen gefunden und überlegen, was jeweils die Vor- und Nachteile dieser Möglichkeiten sind. Ein besonderer Fokus liegt hier auch auf Barrieren, die durch die verschiedenen Formen entstehen können oder vielleicht auch gar nicht immer so da sind, wie es anderswo häufig erzählt wird.

Und hier findet ihr die Übersicht über alle in der Folge besprochenen Formen der geschlechtersensiblen Sprache als PDF: Fomen geschlechtersensibler Sprache

Redaktionsleitung: Orca Delfin
Moderation: Finn, Noir, Orca Delfin
Gastperson: Lena
Redaktion: Finn, Noir, Delfin, Charles, Lena
Schnitt: Orca Delfin
Qualitätssicherung: Rrhiza, Orca Delfin, Noir, Finn, Kwai (Thena)

Creative Commons License
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Content Notes

Anmerkung: Je nach verwendetem Player können die Zeitstempel leicht von der tatsächlichen Zeit in der Folge abweichen.

Ganze Folge: Impliziert Trans*feindlichkeit, Nichtbinärfeindlichkeit, Agenderfeindlichkeit, Sexismus, Patriarchat, Ableismus, binäres Geschlechtersystem, teils binäre Sprache, Tokenism im Bezug auf Behinderung, Unsichtbarmachung

00:00:00 – 00:00:11 | Diskriminierung im Bezug auf Pronomen
00:43:02 – 00:43:03 | ableistische Sprache [blöd]
00:43:55 – 00:51:46 | Othering, Trans*feindlichkeit, Nichtbinärfeindlichkeit, Agenderfeindlichkeit
01:29:01 – 01:29:02 | ableistische Sprache [blöd]
01:37:30 – 01:37:46 | Rechte sprachkonservative Haltung
01:37:30 – 01:39:26 | Aktuelle Politik, Verbote geschlechtersensibler Sprache “Genderverbote”

Kapitelmarken

00:00:00 | Cold Open
00:00:11 | Intro
00:00:32 | Begrüßung und Einleitung
00:02:10 | Inhaltshinweise
00:03:54 | Was ist geschlechtersensible Sprache?
00:13:27 | Gendern mit Satz- und Sonderzeichen
00:51:54 | Entgendern
01:18:27 | Zweigenderung
01:22:21 | Weitere Formen
01:29:13 | Barrieren und Haltung verschiedener Stellen
01:41:02 | Lexikon: Strategische Inkompetenz
01:43:32 | Kulturecke: “Herzlichen Glückwunsch, Du hast gerade eine nicht-binäre Person kennengelernt”-Flyer
01:44:48 | Was nehmen wir mit?
01:48:37 | Verabschiedung, Dank und Kontaktmöglichkeiten
01:50:11 | Outro
01:50:28 | Ähhhhh…

Lexikon

Strategische Inkompetenz (eng. weaponized incompetence) – Die englische Bezeichnung bedeutet auf Deutsch so viel wie Inkompetenz als Waffe einsetzen. Es geht hier um eine Strategie zur Vermeidung von unliebsamen oder ansterngenden Aufgaben, bei der eine Person als Begründung die Sorge vorschiebt, diese nicht ausreichend erledigen zu können. Dabei geht es nicht um tatsächliche Inkompetenz oder Unwissen, sondern darum fehlendes Wissen als Ausrede zu verwenden und als Strategie zu nutzen, um unliebsame Aufgaben an andere Personen weitergeben zu können. Das kann bewusst oder unbewusst eingesetzt werden. Strategische Inkompetenz ist daher nicht mit tatsächlicher Inkompetenz oder scheiternden Bemühungen zu verwechseln.
Ein Beispiel für strategische Inkompetenz könnte beispielsweise eine Person sein, die z. B. sagt: “Ich habe Angst, bei geschlechtersensibler Sprache etwas falsch zu machen und darum versuche ich es erst gar nicht.” Die Person versucht gar nicht ihre Inkompetenz zu überwinden, sondern nutzt sie als Vermeidungsstrategie.

Kulturecke

“Herzlichen Glückwunsch, Du hast gerade eine nicht-binäre Person kennengelernt” – Blogbeitrag und gleichnamiger Flyer von Jaddy (erstellt mit den Ideen vom Nicht-binäre Menschen Discordserver)

Der Flyer kann bei Jaddy angefragt werden und darf auch verändert werden. Ihr könnt den Flyer z. B. Menschen geben, die automatisch andere Menschen oder euch als Frau, Mann, Mädchen, Junge, Tochter, Sohn, Mutter, Vater oder so einordnen.

Quellen

#behindernisse, Mythos: “Der Doppelpunkt ist perfekt zum Entgendern”

AG Feministisch Sprachhandeln der Humboldt-Universität zu Berlin, Was tun? Sprachhandeln aber wie? W_ortungen statt Tatenlosigkeit

Berit Dießelkämper, Welche Formen der geschlechtergerechten Sprache gibt es? Und was haben sie für Vor- und Nachteile? Eine Übersicht

Capito Genderstudie, Leicht verständliche Sprache – gender-fair!

Caroline Müller-Spitzer, Zumutung? Herausforderung? Notwendigkeit? Zum Stand der Forschung zu geschlechtergerechter Sprache

Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V., Gendern

Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V., Gendern aus der Perspektive blinder und sehbehinderter Menschen

Dries Vervecken/Bettina Hannover, Yes I Can! Effects of Gender Fair Job Descriptions on Children’s Perceptions of Job Status, Job Difficulty, and Vocational Self-Efficacy, in: Social Psychology, Jahrgang 46, Heft 2, März 2015

Frauenstimmrecht-Entscheid, Wikipedia-Artikel

Frauenvondamals, “Mitgemeint”? Warum das “generische Maskulinum” ein Mythos ist (Instagram-Reel)

Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., Leitlinien der GfdS zu den Möglichkeiten des Genderings

Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., Rechtschreibrat gibt keine neuen Empfehlungen – Genderstern, Doppelpunkt und Co. »gehören nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie«

Hannah Sill, Gendern mit Schrägstrich | Alle Regeln im Überblick

Kurz&Knapp, Geschlechtergerechte Sprache

Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Gendern. Ein Pro und Contra. Was für die geschlechtergerechte Sprache spricht und was dagegen. Ein Pro und Contra

Lara Schwenner, Geschlechtergerechte Sprache. Was Gendern bringt – und was nicht

Lisa Kristina Horvath/Sabine Sczesny, Reducing Women’s Lack of Fit with Leadership? Effects of the Wording of Job Advertisements

Lisa Lamm, Strategische Inkompetenz

Marlene Kohlmayer u. a., Breaking Away From the Male Stereotype of a Specialist: Gendered Language Affects Performance in a Thinking Task

Minzgespinst, Alle Frauen* sind Willkommen. Warum Frauen* nicht sinnvoll ist (Instagram-Blogpost)

Sandra L Bem/Daryl J. Bem, Does Sex-biased Job Advertising “Aid and Abet” Sex Discrimination?, in: Journal of Applied Pychology, Volume 3, Issue 1, 1973, 6-18

Technische Universität Braunschweig, Wie verständlich ist das Gendersternchen. Ein Experiment der TU Braunschweig deuten auf unterschiedliche Effekte für Plural- und Singularformen hin

Thomas von Kronschläger, Entgendern nach Phettberg

Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit und Informationstechnik, Die digitale Barrierefreiheit auf der semiotischen Ebene der Genderzeichen

Ulrike Lembke, Verfassungswidrige Sprachverbot

Universität Basel, Sprache ist auch Machtmittel. Interview: Urs Hafner

Universität Leipzig, Gendern

Universität Würzburg, Experiment: male bias durch generisches Maskulinum

Yannik Breuer/Madeline Tappmann, Recht schreiben

Shout-Outs

Introsprecher: Kijargo
Intro/Outro: John Bartmann – Jazzy DetectiveAudio-Player

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