Aästhetik – Eine ästhetische Orientierung und beschreibt Personen, die keine/kaum ästhetische Anziehung empfinden und/oder kaum/nichts mit dem Begriff Ästhetik anfangen können. Außerdem kann der Begriff Aästhetisch auch aus anderen Gründen genutzt werden, wenn er als hilfreich empfunden wird.
Acefeindlichkeit, Acemisia – Begriff für die Ablehnung, Abwertung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Identität auf dem asexuellen Spektrum.
Allo-, Alloromantisch, Allosexuell, Alloplatonisch – Die Vorsilbe „Allo-“ kennzeichnet das Gegenteil von „aromantisch“ oder „asexuell“. Eine Person, die sich nicht auf dem betreffenden Spektrum verortet, kann demnach als allosexuell beziehungsweise alloromantisch beschrieben werden. Ist eine Person weder auf dem asexuellen noch auf dem aromantischen Spektrum, kann das Wort „Alloallo“ verwendet werden. Der Begriff ermöglicht es, diskriminierungsfrei sowohl über Allos sowie über Aros/Aces zu sprechen. Ansonsten müssten wir „nicht-asexuelle“ beziehungsweise „nicht-aromantische“ Menschen sagen, was eine Abgrenzung/Distanz von „wir“ zu „denen“ schaffen würde. Und das wollen wir vermeiden.
Alloaro – Label für Personen, die aromantisch ist und sexuelle Anziehung verspürt (also allosexuell ist).
Allonormativität – bezeichnet die gesellschaftlich weit verbreitete Annahme, dass jede Person sexuelles Verlangen empfindet und dieses Verlangen ausleben möchte. Sex wird dabei oft als die höchste Form der Intimität angesehen und es wird angezweifelt, dass man ohne Sex wirkliche Intimität erleben oder eine erfüllte Beziehung dauerhaft führen kann.
Amatonormativität – Der Begriff der Amatonormativität geht auf Elizabeth Brake zurück und beschreibt die Überzeugung, dass romantische Beziehungen grundsätzlich wichtiger/wertvoller als andere Arten von Beziehungen (zum Beispiel Freundschaften) sind. Daraus folgt, dann oft die Annahme, dass alle Menschen diese unterhalten oder zumindest anstreben sollten. Diese Ansicht ist besonders für aromantische Menschen problematisch.
Ambiguitätstoleranz – Die Fähigkeit einer Person mit widersprüchlichen Anweisungen, Eindrücken, Unterschieden, Unsicherheit und Ungewissheit umzugehen. Ambiguitätstoleranz eröffnet einen Raum, in dem Fremdes, Ungewisses und Unverständliches nicht als vorbehaltlos negativ oder positiv bewertet wird. Es handelt sich dabei nicht um eine angeborene Fähigkeit. lernt ein Mensch jedoch schon als Kind, dass Ungewissheit zum Leben gehört und nicht zwangsläufig schlecht ist, ist es leichter Ambiguitätstoleranz zu entwickeln. Aber auch später im Leben kann jede Person Ambiguitätstoleranz lernen und trainieren.
Aplatonik – Eine platonische Orientierung und beschreibt Personen, die keine oder kaum platonische Anziehung empfinden und/oder das Konzept platonischer Liebe nicht nachvollziehen können. Aplatonik bedeutet nicht, dass eine Person keine Freund*innenschaften hat oder möchte, auch wenn solche ebenfalls aplatonisch sein können. Außerdem kann der Begriff Aplatonisch auch aus anderen Gründen genutzt werden, wenn er als hilfreich empfunden wird.
Aplatonisches Spektrum – Beschreibt das Spektrum platonischer Orientierungen, die unter den Schirmbegriff der Aplatonik fallen. Personen auf dem aplatonischen Spektrum empfinden mitunter keine platonische Anziehung oder empfinden diese auf eine Weise, die nicht den gesellschaftlichen Normen entspricht (beispielsweise nur selten, schwach oder unbeständig), sodass sie sich mit Aplatonik mehr identifizieren als mit Alloplatonik
Aplfeindlichkeit, Aplmisia – Ablehnung, Abwertung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Verortung auf dem aplatonischen Spektrum.
Aromantisch, Aro – Label für eine Person, die keine oder kaum romantische Anziehung empfindet.
Aromantisches Spektrum – Die Vielfalt der Ausprägungen und/oder Erscheinung rund um Aromantik. Wird auch als Beschreibung von Personen verwendet, die sich weder als aromantisch noch als alloromantisch, sondern im Bereich dazwischen verorten.
Arofeindlichkeit, Aromisia – Ablehnung, Abwertung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Verortung auf dem aromantischen Spektrum.
Asensualität – Eine sensuelle Orientierung und beschreibt Personen, die keine/kaum sensuelle Anziehung und/oder kein/kaum Verlangen nach sensueller Interaktion empfinden. Zu asensuellen Erleben kann gehören, dass eine Person andere nicht berühren und/oder von anderen nicht berührt werden möchte, dass diese kein Interesse an sinnlichen/körperlichen Interaktionen hat und/oder, dass sie sich von Berührungen abgestoßen fühlt. Außerdem kann der Begriff Asensuell auch aus anderen Gründen genutzt werden, wenn er als hilfreich empfunden wird
Asexuell, Ace – Label für eine Person, die keine oder kaum sexuelle Anziehung empfindet. Im weiteren Sinne kann das Wort „ace“ aber auch als Überbegriff für Identitäten auf dem asexuellen Spektrum verwendet werden.
Asexuelles Spektrum – Die Vielfalt der Ausprägungen und/oder Erscheinung rund um Asexualität. Wird auch als Beschreibung von Personen verwendet, die sich weder als asexuell noch als allosexuell, sondern im Bereich dazwischen verorten.
A*spec, aspec – Sammelbegriff für das aplatonische, aromantische und asexuelle Spektrum. Nach einigen Definitionen werden auch Agender oder Autismus mit eingeschlossen.
A*spec-Feindlichkeit – Bezeichnet unterschiedliche Formen der Ablehnung, Abwertung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer A*spec-Identität(en).
BDSM – Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism, (dt.: Fesseln & Disziplin, Dominanz & Submission, Sadismus & Masochismus) ist ein Akronym für eine bestimmte Art von Intimität. Häufige Elemente haben mit Kontrollabgabe und -übernahme, Vertrauen sowie mit spezifischen persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen zu tun. Viele, aber nicht alle Menschen sehen ihr BDSM teilweise oder ganz als Teil ihrer Sexualität. Nichtsexuelle BDSM-Praktiken wie bspw. Fesselungen für sensuellen und/oder ästhetischen Genuss sind allerdings ebenfalls weit verbreitet. Aces empfinden und praktizieren BDSM unterschiedlich; sensuelle, ästhetische, interpersonelle und weitere Aspekte können alle eine große Rolle spielen. Auch sexuelle BDSM-Praktiken sind für einige Aces erfüllend; sexuelle Anziehung ist dafür keine Voraussetzung.
Berührungshunger (Touch Starvation/touch starved) – Ein starkes Verlangen danach, positiven Körperkontakt zu erfahren und nach Körperkontakt und Nähe ausgehungert zu sein. Alternative Begriffe dafür wären skin hunger, touch hunger oder unterkuschelt.
Berühungswohlgesinnt, Berührungsgleichgültig, Berührungsabgeneigt, (Touch-Favourable, Touch-Indifferent, Touch-Repulsed/Averse) – Die Skala Berührungswohlgesinnt bis Berührungsabgestoßen wird verwendet, um die eigene Einstellung zu Körperkontakt und Berührungen zu beschreiben. Eine Person, die Körperkontakt mag, kann sich als Berührungswohlgesinnt (touch-favourable) beschreiben, während das Wort berührungsgleichgültig (touch-indifferent) eine neutrale Einstellung zu Berührungen beschreibt. Ein Mensch, der sich mit Körperkontakt unwohl fühlt und/oder keine Berührungen mag kann sich als berührungsabgeneigt (touch-repulsed/averse) beschreiben.
Berührungsselektiv (touch-selective) – Beschreibt dass eine Person selektiv in der Entscheidung ist, wer sie berühren (z. B. umarmen) darf und wer nicht. Neben Personen kann aber auch in Bezug auf Situationen oder andere Einflüsse selektiert werden.
Beziehungsrolltreppe – Der Begriff Beziehungsrolltreppe (eng. Relationship Escaletor) beschreibt die Annahme, dass Personen in einer romantischen Paarbeziehungen eine bestimmte Folge an Schritte durchlaufen müssen, damit die Beziehung als valide gilt und als solche ernst genommen wird. Dabei gibt jede Stufe vor, wie sich eine Paarbeziehung zu entwickeln hat und welcher Schritt als nächstes an der Reihe ist. Wie eine Rolltreppe verläuft auch die Beziehungsrolltreppe linear, es gibt hier keine Abzweigungen oder Umwege. Sie verläuft über das erste kennenlernen, die ersten Dates, die verstärkte Inkorporation von Zärtlichkeit und Sexualität in die Beziehung, eine Entscheidung für Monogamie, das offiziell machen der Beziehung über Schritte wie heiraten und Kinder bekommen. Ein Umkehren oder Aussteigen auf der Beziehungsrolltreppe wird gesellschaftlich als “Versagen” der Beziehung gewertet. Dieses Verständnis von Beziehungen und Beziehungszielen hat sich durch die Gesellschaft entwickelt und ist auch in den Medien zu sehen.
Bi*, Bisexuell, Biromantisch – Bezeichnung für eine Person, die Anziehung gegenüber Menschen zweier oder mehrerer Geschlechter empfindet. Diese Anziehung kann romantischer, sexueller oder anderer Natur sein. Bi* kann auch als Schirmbegriff für andere Labels auf dem Multiple Gender Attraction Spectrum verwendet werden.
Bifeindlichkeit – Formen der Ablehnung, Abwertung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Bisexualität/-romantik.
Butch – Bezeichnung für eine tendenziell maskuline Geschlechtspräsentation, insbesondere bei lesbischen oder queeren Frauen. Er wird oft dem Begriff ‚Femme‘ gegenübergestellt. Der Begriff Butch kann aber auch eine nicht-binäre oder maskuline Trans*-Identität beschreiben.
Chosen Family (auch Family of Choice oder Wahlfamilie) – Eine Gruppe an Menschen, die nicht notwendigerweise biologisch oder rechtlich mit einer Person verwandt sind, aber eine selbstgewählte Familie darstellen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Leben einer Person, indem sie sich beispielsweise gegenseitig unterstützen und füreinander da sind. Es kann unterschiedliche Gründe haben, warum eine Person eine Wahlfamilie sucht. Sie kann zum Beispiel die eigene Herkunftsfamilie ersetzen, wenn von dieser keine Unterstützung kommt, oder für andere Menschen eine Erweiterung der Herkunftsfamilie darstellen.
Cisgender (cis) – Das Wort Cisgender (cis) beschreibt eine Person, deren Geschlechtsidentität mit dem Geschlecht übereinstimmt, das bei der Geburt zugewiesen wurde. Der Begriff Cisgender ist ein Gegenbegriff zu trans*.
Closet / Staying in the Closet / Being in the Closet – Zu deutsch wörtlich: Wandschrank, im Wandschrank bleiben/sein. Es beschreibt den gegenteiligen Zustand zum Coming Out und Out-Sein. Bildlich gesprochen heißt es, mit der eigenen wahren Identitäten im Schrank zu bleiben, oder mit Teilen davon. So wie der Inhalt des eigenen Schrankes in der Regel für andere hinter einer Tür verborgen bleibt, bleibt es in diesem Fall die Identität, bzw. eben Teile davon.
Der Wandschrank war eine Metapher für das Schlafzimmer, traditionelle der Raum wo Sexualität stattzufinden hatte. Die Metapher des Skeletts im Wandschrank für Tabus, die eine Person in der Öffentlichkeit versteckt hält, übernahm die queere/LGBTQIANP+ Community für Menschen, die nicht geoutet sind.
Dafür, warum Menschen sich entscheiden, im Closet zu bleiben und sich nicht zu outen gibt es unterschiedliche Gründe.
Coming Out – Als Coming Out (kurz für das Englische Coming out of the Closet) wird der Prozess bezeichnet, in dem sich eine Person der eigenen, von der gesellschaftlichen Norm abweichenden, sexuellen und romantischen Orientierung und/oder Genderidentität bewusst wird (inneres Coming Out) und dann beginnt, anderen davon zu erzählen oder darüber zu sprechen (äußeres Coming Out). Beim äußeren Coming Out handelt es sich um einen lebenslangen Prozess, weil es immer wieder bei verschiedenen Menschen und sozialen Kreisen wiederholt werden muss. Sich bei einem anderen Menschen zu outen heißt aber nicht, dass eine Person sich gleich bei allen outen muss. Das kann jede Person für sich selbst entscheiden.
Compulsory Sexuality – Bedeutet so viel wie vorgeschriebene oder erzwungene Sexualität und beschreibt in Anlehnung an den Begriff “compulsory heterosexuality”, die Erwartung in unserer Gesellschaft, dass alle Menschen allosexuell und sexuell aktiv wären. Alles, was davon abweicht und dieser gesellschaftlichen Norm nicht entspricht, gilt als krankhaft, wird abgewertet und nicht anerkannt. Compulsory Sexuality kann in Bezug auf Sexualität als synonym zu Allonormativität verwendet werden.
Demi-, Demiromantisch, Demisexuell, Demisensuell, etc. – Die Vorsilbe „Demi-“ kennzeichnet, dass eine Person eine bestimmte Form der Anziehung erst dann für eine Person entwickeln kann, wenn eine starke emotionale Bindung zu der Person besteht. Eine Person, die sexuelle Anziehung nur unter diesen Umständen entwickelt, kann sich als „demisexuell“ beschreiben. Parallel dazu gibt es auch die Bezeichnungen „demiromantisch“ und „demisensuell“ für romantische und sensuelle Anziehung.
Drag – Eine Kunstform, bei der eine Person überzeichnete Geschlechterrollen aufführt. Sie schlüpft dazu in die Rolle einer Kunstfigur, wobei das Tragen von dem betreffenden Geschlecht zugeschriebenen Kleidung, Make-Up und Frisuren häufig eine wichtige Rolle spielt. Diese werden mit Glamour, Theatralik und Extravaganz dargestellt. Meist wird dabei nicht das eigene Geschlecht verkörpert, das ist aber kein Muss.
Weibliche Figuren werden dabei als Drag Queens bezeichnet, männliche als Drag Kings. Außerdem gibt es die Bezeichnung Drag Quing für Figuren außerhalb des binären Geschlechtersystems.
Woher der Begriff Drag kommt, ist nicht ganz klar. Es gibt aber die Vermutung, dass er aus der Theaterwelt kommen und ursprünglich “dressed as girl” bedeutet haben könnte.
Femme – Bezeichnung für tendenziell feminine Geschlechtspräsentation, insbesondere bei lesbischen oder queeren Frauen. Diesem Begriff wird oft die Bezeichnung ‚Butch‘ gegenübergestellt.
Genderdysphorie – Bezeichnung für den Leidensdruck und starke negative Gefühle, die durch das Auseinanderfallen der eigenen sozialen Geschlechtsidentität und dem eigenen Körper oder der Wahrnehmung der eigenen Person durch anderen Menschen entsteht.
Gender nonconforming (GNC) – Bedeutet auf Deutsch in etwa geschlechtsunkonform. Das heißt, die Geschlechtspräsentation einer Person entspricht nicht dem, was gesellschaftlich als zu der jeweiligen Geschlechtsidentität passend angesehen wird. Das bezieht sich zumeist auf das Aussehen (z. B. Haare, Kleidung, Make-Up, Nägel, etc.) Es kann sich aber auch auf anderer Aspekte, wie Persönlichkeit, Beuf, Pronomen und weiteres beziehen. So gibt es unter anderem den Begriff “pronoun non-comformity” (dt. nicht Pronomen konform).
Personen aller Geschlechter können gender noncomforming sein. Also, zum Beispiel maskulin präsentierende Frauen, androgyn präsentierende Männer oder feminin präsentierende nichtbinäre Menschen.
Genderqueer – Der Begriff Genderqueer beschreibt die Geschlechtsidentität von Personen, die die konventionelle Unterscheidung von Geschlecht als Kategorie hinterfragen und/oder sich weder als (ganz) weiblich noch (ganz) männlich identifizieren. Historisch ist die Bezeichnung Genderqueer älter als der Begriff nicht-binär, deckt aber ähnliche Personen ab. Er entstand in den 90er-Jahren im Kontext des Queer Movements, bei dem die Zurückweisung binärer Kategorisierung und das Hinterfragen von Geschlechternormen eine zentrale Stelle einnahm. Ob und was genderqueere Personen sich in Hinblick auf Transition wünschen und ob sie sich als trans* identifizieren, ist so verschieden wie die Personen selbst.
Geschlechtsdysphorie – Bezeichnet die negativen Gefühle, die durch Diskrepanz der Geschlechtsidentität einer Person mit z. B. dem eigenen Körper oder der Wahrnehmung durch andere Personen entsteht.
Geschlechtereuphorie / Gendereuphorie (engl. gender euphoria) – Bezeichnet das Glücksgefühl, das empfunden wird, wenn eine Person sich in ihrer Geschlechtsidentität bestätigt fühlt. Das kann aufgrund von Bestätigung von außen passieren, zum Beispiel wenn die richtigen Pronomen verwendet werden, oder auch mit der Person selbst oder den Umständen zu tun haben – zum Beispiel mit dem Tragen eines bestimmten Kleidungsstücks oder dem Besuch der für einem passenden Toilette. Geschlechtseuphorie kann als Gegenteil zu Geschlechtsdysphorie gesehen werden.
Gray-, Grayromantisch, Graysexuell, Graysensuell (Grace, Grayaro, Greyace, Grey-romantisch, Grey-sexuell, …) – Die Vorsilbe “Gray-“ oder “Grey-“ kennzeichnet eine Orientierung, die sich im Graubereich beispielsweise zwischen Asexualität und Allosexualität befindet. Das kann bedeuten, dass Anziehung nur selten oder schwach empfunden wird, unter bestimmten Bedingungen auftritt, plötzlich auftaucht und wieder verschwindet, oder dass sich eine Person nicht sicher ist, ob sie Anziehung verspürt. Die Vorsilbe „Gray-“ kann auch für alle anderen Formen der Anziehung verwendet werden.
Hegemoniale Männlichkeit – Der Begriff der hegemonialen Männlichkeit bezeichnet die Form von Männlichkeit, die gegenüber anderen Ausdrücken von Männlichkeit privilegierten Zugang zur Macht des Patriarchats verfügt und die momentan akzeptierteste und durchsetzungsfähigste Antwort auf die Legitimitätsprobleme des Patriarchats darstellt. Sie soll die Dominanz der Männer und Unterordnung von Frauen sichern. Sie steht in deutlicher Beziehung zu Cis-Heteronormativität, Homosozialität und gesellschaftlicher aber auch ökonomischer Macht.
Heteronormativität – Beschreibt die gesellschaftliche Erwartungshaltung, dass alle Menschen cisgeschlechtlich und heterosexuell wären. Heteronormativität beinhaltet die Annahme, dass jeder Person ein binäres Geschlecht (also männlich oder weiblich) zugewiesen werden kann. Dieses kann bereits bei der Geburt an den Genitalien abgelesen werden. Außerdem besteht die Annahme, dass die Geschlechter sich grundlegend voneinander unterscheiden und Menschen sich romantisch und sexuell vom anderen Geschlecht angezogen fühlen. Es sollen sich also (cis) Männer nur zu (cis) Frauen hingezogen fühlen und umgekehrt. Abweichungen von dieser Norm wie beispielsweise queere Beziehungen oder trans* Personen werden als nicht normal wahrgenommen, unsichtbar gemacht und diskriminiert. Auch abweichende Beziehungsformen wie Poly-Beziehungen oder queerplatonische Beziehungen werden abgewertet.
Heterosexualität, Heteroromantik (hetero) – Als hetero (vom griech. „heteros“ für „ungleich“ und dem lat. „sexus“ für „Geschlecht“) werden Personen bezeichnet, die sich überwiegend von Menschen eines anderen Geschlechts angezogen fühlen. Meist bezeichnet der Begriff Männer, die sich von Frauen und Frauen, die sich von Männern angezogen fühlen. Mit dem Zusatz -romantisch oder -sexuell kann die Form der Anziehung spezifiziert werden, viele Personen, die romantische und sexuelle Anziehung gegenüber einem anderen Geschlecht empfinden bezeichnen sich aber auch einfach als heterosexuell. Heterosexualität hat eine große Präsenz in Kultur und Medien, weshalb sie oft unhinterfragt als Norm angesehen wird.
Heterotemporalität – Bezeichnet den Umstand, dass ein hetero-, amato-, allo- und mononormatives Leben häufig bestimmten Meilensteinen folgt. Diese Meilensteine sind zum Beispiel der erste Crush, erster Kuss, das Finden eines Partnermenschen, die Heirat, das erste Kind und Familiengründung. Das Erreichen dieser Meilensteine wird von außen oft erwartet und wird zum Maßstab für Erfolg.
Für queere Personen, aber mitunter auch für nicht-queere Personen, deren Leben gewollt oder ungewollt anders läuft, ist diese Erwartungshaltung und Norm oft schwierig. Personen, die diese Meilensteine nicht erreichen, haben mitunter das Gefühl, nichts vorzuweisen zu haben, oder dass ihre eigenen Achievements nicht ernst genommen werden.
Homofeindlichkeit – Abwertung, Ablehnung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Homosexualität/-romantik.
Homosexualität, Homoromantik – Als homosexuell/-romantisch werden Personen bezeichnet, die sich zu Menschen desselben Geschlechts hingezogen fühlen d. h. beispielsweise eine Frau, die sich von Frauen oder einen Mann, der sich von Männern angezogen fühlt. Mit dem Wörtchen -romantisch oder -sexuell kann die genaue Art der Anziehung benannt werden, viele Personen, die romantische und sexuelle Anziehung gegenüber dem eigenen Geschlecht empfinden, bezeichnen sich aber auch einfach als homosexuell.
Intergeschlechtlich (inter* oder medizinisch: intersexuell) – Ist ein biologisches Geschlecht. Die Geschlechtszuteilung erfolgt normalerweise bei oder schon vor der Geburt aufgrund der Genitalien (Penis, Vulva, Vagina). Allerdings sind für körperliche (biologische) Geschlechtsmerkmale aber nicht nur die Genitalien relevant, sondern auch die Chromosomen (XX – weiblich, XY – männlich), die Hormone (überwiegend Östrogen und Progesteron – weiblich, überwiegend Testosteron – männlich), die Keimdrüsen (Eierstöcke – weiblich, Hoden – männlich).
Biologisch medizinisch gilt ein Mensch mit allen vier “weiblichen Merkmalen” (XX – Chromosomen, Vagina, Eierstöcken und überwiegend Östrogen) als weiblich und ein Mensch mit allen vier “männlichen Merkmalen” (XY – Chromosomen, Penis, Hoden und überwiegend Testosteron) als männlich.
Bei intergeschlechtlichen Menschen sind manche dieser Ebenen “männlich” und andere “weiblich”, oder andersherum.
Intersektionaler Feminismus – Intersektionaler Feminismus ist eine Form des Feminismus, die sich auf die Stimmen der Menschen konzentriert, die überlappende, parallele Formen der Unterdrückung erleben, sowie Ungleichheiten und Beziehungen zwischen ihnen im Zusammenhang verstehen.
Intersektionalität – Bezeichnet das Auftreten verschiedener Diskriminierungsformen (wie bspw. Rassismus, Homophobie, Behindertenfeindlichkeit, etc.) gegenüber einer Person. Diese Diskriminierungsformen treten nicht isoliert voneinander auf und werden daher in ihren gegenseitigen Abhängigkeiten und Überkreuzungen (eng. intersections) betrachtet.
Beispielsweise wird eine kopftuchtragende lesbische Frau gegebenenfalls nicht nur als kopftuchtragende Frau und als Lesbe diskriminiert, sondern auch als kopftuchtragende Lesbe und erfährt so unter Umständen Formen der Diskriminierung, die weder eine kopftuchtragende hetero Frau noch eine Lesbe ohne Kopftuch erleben.
Konsens (Consent) – Konsens bedeutet so viel wie Einvernehmlichkeit. Im Bereich Sexualität bedeutet das, dass die beteiligten Personen mit allem einverstanden sind, was zwischen ihnen passiert und dem bewusst zustimmen. Es werden also nur Handlungen durchgeführt, die auch dem Willen der Beteiligten entsprechen. Konsens ist nicht immer mit verbaler Zustimmung gleichzusetzen. Wenn Zustimmung einer Person erzwungen oder diese unter Druck gesetzt wird, entspricht diese nicht dem eigentlichen Willen der entsprechenden Person. Es besteht also kein Konsens. Im Gegensatz dazu kann Konsens aber auch bestehen, ohne dass verbal kommuniziert wurde, wenn alle beteiligten Personen dennoch zu jedem Zeitpunkt mit allem einverstanden sind.
Label – Ein Label ist ein Begriff, den Menschen verwenden können, um ihre sexuelle, romantische oder andere Orientierung und/oder ihr Geschlecht genauer zu beschreiben.
Lesbisch (Lesbe) – Eine Frau oder eine sich mit Weiblichkeit identifizierende nicht-binäre Person, die romantische und/oder sexuelle Anziehung gegenüber anderen Frauen oder sich mit Weiblichkeit identifizierenden nicht-binären Personen empfinden, können sich als lesbisch oder Lesbe bezeichnen.
Limerenz – Beschreibt starke Verliebtheit. Limerenz ist gekennzeichnet durch ein häufiges, Denken an die geliebte Person, die Hoffnung auf Erwiderung der Gefühle, das Idealisieren der geliebten Person, die Fokussierung der Sinneswahrnehmung auf Dinge und Vorfälle, die sich auf sie beziehen, sowie Schüchternheit und Unsicherheit in ihrer Anwesenheit, wie auch einer möglichen Furcht vor Zurückweisung. Limerenz kann bei erfolgreichem Zustandekommen einer Beziehung in Liebe bzw. Bindung übergehen. Wenn Limerenz einseitig bleibt und nicht erwidert wird, klingt sie selbstständig ab. Der Zustand kann von etwa 14 Tagen bis zu ungefähr anderthalb Jahren andauern.
Details darüber findet ihr in Noirs Vortrag.
Loveless – Der Begriff Loveless wird von Personen zur Selbstbeschreibung verwendet, die entweder keine Liebe empfinden, zwischen sich und dem Konzept von Liebe eine Distanz empfinden oder mit dem Konzept Liebe einfach nichts anfangen können. Personen, die sich als loveless bezeichnen, können unterschiedliche Arten von Anziehung empfinden, setzen diese aber nicht mit Liebe gleich.
M*Spec (Multi-Attraction Spectrum, Multi-Anziehungs Spektrum) – Ein weit gefasster Schirmbegriff, der verwendet wird, um Personen zu beschreiben, die sich zu mehr als einem Geschlecht hingezogen fühlen. Unter diesen Begriff fallen zum Beispiel die Label Bi, Pan, Omni aber noch viele weitere.
Nichtbinäre Geschlechtsidentität – Schirmbegriff für Geschlechtsidentitäten, die sich außerhalb des Binärsystems von „männlich“ und „weiblich“ befinden. Darunter fallen Personen, die sich gar keinem Geschlecht zugehörig fühlen, Menschen die sich nur teilweise mit einem Geschlecht oder mit mehreren Geschlechtern identifizieren, fluide und sich verändernde Gender sowie Geschlechter die sich komplett außerhalb des Binärsystems befinden. Nicht-Binärität ist nicht dasselbe wie Intergeschlechtlichkeit und hat nichts mit den biologischen Merkmalen einer Person zu tun.
Nicht-Limerenz – Unter Nicht-Limerenz ist die Abwesenheit von Verliebtheit zu verstehen. Personen, die sich nicht verlieben können als nicht-limerent bezeichnet werden. Beim Wort Nicht-Limerenz handelt es sich um eine Verneinung des Begriffs Limerenz, der von der US-amerikanischen Psychologin Dorothy Tennov als Bezeichnung für (starke) Verliebtheit geprägt wurde.
No Label – bedeutet so viel wie “kein Etikett” und meint Menschen, die für ihre Sexualität und ihre Geschlechtsidentität keinen Begriff nutzen. Das tun sie entweder aus Überzeugung oder, weil kein Begriff ihr Begehren adäquat beschreibt. Sie sind ein Teil der queeren Community – sofern sie dazugehören wollen.
Othering – Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet Andersmachung. Er beschreibt die Abgrenzung von einer anderen Gruppe, die als “unnormal” dargestellt wird. Dadurch soll die eigene “Normalität” bestätigt werden. Das Konzept des Otherings kommt aus dem Zusammenhang der postkolonialen Theorie und arbeitet mit Zuschreibungen von negativen Eigenschaft zu einer oder mehreren anderen Gruppen oder Menschen. Dieses ständige Kategorisieren und Schaffen eines Unterschieds zwischen “uns” und “den anderen” macht die einen zu “normal” und die anderen “unnormal”.
Pansexualität, Panromantik (Pan) – Eine sexuelle/romantische Orientierung. Das Label pansexuell/romantisch kann von Personen verwendet werden, die Anziehung gegenüber Menschen aller Geschlechter empfinden. Der Begriff pansexuell/-romantisch wird auch verwendet, um zu beschreiben, dass die empfundene Anziehung nicht vom Geschlecht der Person abhängig ist, auf die sie sich richtet.
Passing – Kommt vom englischen to pass for/as (als jmd. durchgehen/gelten) und bedeutet, dass eine Person, als das Geschlecht gelesen und angesehen wird, mit dem diese sich identifiziert. Einfluss auf Passing haben zum Beispiel Frisur, Kleidung und körperliche Merkmale, Sprache aber auch Verhaltensweisen, die kulturell mit dem jeweiligen Geschlecht verbunden werden. Der Begriff Passing kann sich neben dem Geschlecht aber auch auf andere Eigenschaften, wie beispielsweise die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie, Nationalität oder Religion beziehen.
Platozugeneigt, Platoneutral, Platoabgeneigt, Platoambivalent (eng. plato averse/repulsed, plato neutral, plato favorable, plato ambivalent) – Die Skala von Platowohlgesinnt bis Platoabgeneigt wird verwendet, um die persönliche Einstellung zu platonischen Beziehungen wie beispielsweise Freund*innenschaften zu beschreiben. Eine Person, die gerne platonische Beziehungen aufbaut oder mit diesen auf platonischer Ebene interagiert, kann sich als platozugeneigt (plato favorable) beschreiben, während der Begriff platoneutral eine neutrale Einstellung zu platonischen Kontakten beschreibt. Ein Mensch, der platonischen Beziehungen ambivalent gegenüber steht, kann das mit dem Begriff platomabivalent beschreiben und der Begriff platoabgeneigt (plato averse/repulsed) kann beschreiben, dass sich eine Person mit platonischen Kontakten nicht wohl fühlt und/oder diesen ablehnend gegenübersteht. Zusätzlich gibt es auch die Begriffe freund*innenschaftszugeneigt, freund*innenschaftsneutral, freund*innenschaftsabgeneigt und freund*innenschaftsambivalent, die sich konkret auf Freund*innenschaften beziehen aber auch synonym verwendet werden können.
Queer – Englisches Wort für „seltsam“ oder „komisch“ und heute ein Sammelbegriff für Personen, die nicht der heterosexuellen cisgeschlechtlichen Gendernorm entsprechen. Das Wort queer grenzt die einzelnen Identitäten untereinander nicht klar ab und wurde ursprünglich als Schimpfwort für LGBTQIA+ Personen verwendet. Seit den 1990er-Jahren verwenden Personen aus der Community das Wort „queer“ aber auch zur Selbstbezeichnung und besetzten es damit positiv.
Queerbeauftragte*r (Politik) – Der/die Queerbeauftragte wird von der Bundesregierung eingesetzt um sich für die Akzeptanz der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt einzusetzen, queerpolitische Vorhaben zu koordinieren und gemeinsam mit den beteiligten Bundesminister*innen auf den Weg zu bringen.
Queerplatonische Beziehung, Quasiplatonische Beziehung (QPR, QPB, QPP) – Eine Beziehung, die sich nicht in die gesellschaftlichen Kategorien von Freund*innenschaft und romantischer Beziehung einordnen lässt. Sie entspricht weder den Normen zu freund*innenschaftlichen noch denen zu romantischen Beziehungen und sprengt die mit diesen Beziehungsformen verbundenen Erwartungshaltungen. Je nach Bedürfnissen der beteiligten Personen kann die Beziehung jedoch (ausgewählte) Elemente enthalten, die gesellschaftlich Freund*innenschaften oder romantischen Beziehungen zugeordnet werden. Queerplatonische Beziehungen können daher sehr variantenreich sein.
Romance-Favorable, Romance-Indifferent, Romance-Repulsed – Die Skala von Romance-Favorable bis Romance-Repulsed wird von manchen Aros verwendet, um die eigene Einstellung gegenüber Romantik zu beschreiben. Eine Person, die zwar keine romantische Anziehung empfindet, aber romantischer Interaktion zugeneigt ist, kann sich als romance-favorable beschreiben, während ein Mensch, der sich als romance-indifferent beschreibt, romantischer Interaktion gleichgültig gegenübersteht. Romance-Repulsed hingegen bedeutet, dass eine Person romantischer Interaktion abgeneigt ist beziehungsweise sich von ihr abgestoßen fühlt.
Romantische Anziehung – Interesse an einer Person auf romantischer Ebene. Romantische Anziehung ist oft mit starken Gefühlen wie Verliebtheit verbunden und kann zu dem Wunsch führen, eine romantische Beziehung mit der Person einzugehen oder romantisch mit ihr zu interagieren.
Safe Space – Ein Ort oder eine Umgebung, in der eine Person oder Personengruppe sich sicher sein kann, dass sie keiner Form von Diskriminierung, Belästigung oder ähnlicher psychischer/emotionaler Belastung ausgesetzt wird. Es soll positive und tolerante Kultur geschaffen werden, in der auch Minderheiten sich sicher fühlen können.
SAM, Split Attraction Model (dt.: Modell der geteilten Anziehung, Modell der verschiedenen Anziehungen) – Das SAM besagt, verschiedene Arten von Anziehung unterschieden und getrennt oder gegenüber unterschiedlichen Personengruppen auftreten können. So kann beispielsweise romantische von sexueller Anziehung unterschieden werden und eine Person kann romantische Anziehung empfinden ohne sich gleichzeitig sexuell angezogen zu fühlen. Neben sexueller und romantischer Anziehung werden hier häufig noch platonische (freundschaftliche), sensuelle und ästhetische Anziehung unterschieden.
Schwul – Ein Mann oder eine sich mit Männlichkeit identifizierende nicht-binäre Person, die sich romantisch und/oder sexuell zu anderen Männern oder sich mit Männlichkeit identifizierenden nicht-binären Personen hingezogen fühlt, kann sich als schwul bezeichnen.
Sex-Favorable, Sex-Indifferent, Sex-Repulsed – Die Skala Sex-Favorable bis Sex-Repulsed wird von manchen Aces verwendet, um die eigene Einstellung gegenüber Sex zu beschreiben. Eine Person, die zwar keine sexuelle Anziehung empfindet, aber sexueller Interaktion zugeneigt ist, kann sich damit als sex-favorable beschreiben, während ein Mensch, der sich als sex-indifferent beschreibt, sexueller Interaktion gleichgültig gegenübersteht. Sex-Repulsed hingegen bedeutet, dass eine Person sexueller Interaktion abgeneigt ist beziehungsweise sich von ihr abgestoßen fühlt.
Sex-Positive, Sex-Neutral, Sex-Negative, Antisexuell – Die Skala von sex-positiv bis sex-negativ wird verwendet, um die Einstellung einer Person zu Sex in der Gesellschaft zu beschreiben. Antisexuell oder sex-negativ zu sein, beschreibt eine negative Einstellung gegenüber Sex und sexuelle aktiven Personen beziehungsweise den Glauben, dass nur bestimmte Arten von Sex gut sind oder sexuell aktive Menschen beispielsweise schmutzig, eklig oder moralisch schlechter wären. Sex-positiv beschreibt hingegen die politische Einstellung, dass Sex, zu dem alle Beteiligten ihr informiertes Einverständnis gegeben haben, etwas Gutes und Gesundes sei.
Es existiert jedoch auch eine extreme, allonormative sex-positive Strömung, die Sex generalisiert und für alle Menschen als gut und gesund ansieht, was z.T. schädliche Auswirkungen u.a. auf Aces, aber auch auf Überlebende von sexualisierter Gewalt und andere Personen haben kann.
Soft romo – Begriff um etwas zu beschreiben, das niedrig-romantisch ist. Eine soft-romantische Beziehung wird irgendwo zwischen einer queerplatonischen und einer romantischen Beziehung definiert. Der Begriff wird auch genutzt, um Beziehungen zu beschreiben, in denen eine Person alloromantisch und eine Person aromantisch oder auf dem aromantischen Spektrum ist.
TERF – Ist kurz für Transexklusionistischer Radikalfeminismus (eng. Trans-Exclusionary Radical Feminism). Dabei handelt es sich um Positionen, die vertreten, dass Trans*rechte Frauenrechten widersprechen. Es wird davon ausgegangen, dass Trans*-Personen grundsätzlich eine Gefahr für Cis-Frauen darstellen. TERF ist eine Fremdzuschreibung.
Tomboy – Mit Tomboy werden Kinder und Jugendliche (seltenere auch Erwachsene) bezeichnet, die bei der Geburt dem weiblichen Geschlecht zugewiesen wurden, aber insbesondere durch ihr Verhalten, aber auch in ihrer Geschlechtspräsentation, traditionell männlich geben und damit traditionelle Geschlechternormen aus dem Gleichgewicht bringen. Der Begriff überschneidet sich teilweise mit dem Label Butch.
Transgender (trans*) – Der Begriff Transgender (trans*) beschreibt eine Person, deren Geschlechtsidentität nicht oder nur teilweise mit dem Geschlecht übereinstimmt, dass bei der Geburt aufgrund biologischer Merkmale zugeschrieben wurde. Eine Person kann binär trans* sein und sich mit dem binären Geschlecht identifizieren, dass ihr bei Geburt nicht zugewiesen wurde, aber auch nicht-binäre Transidentitäten fallen unter diesen Begriff. Trans*-Identität ist unabhängig von der sexuellen Orientierung einer Person. Manche Trans*-Personen erleben Genderdysphorie oder streben geschlechtsangleichende Maßnahmen an.
Trigger – Ist das englische Wort für „Auslöser“ und meint Situationen, Begriffe, Gerüche, Gegenstände oder andere Wahrnehmungsinhalte, die eine Art Wiedererleben eines traumatisierenden Ereignisses also zum Beispiel einen Flashback auslösen. Die betroffene Person wird dabei wieder in die traumatisierende Situation versetzt. Die Reaktion die Trigger in einer Person auslösen, ist von einem einfachen Unwohlgefühl, Genervt- oder Verärgert-Sein abzugrenzen und geht weit darüber hinaus.
Umbrella term – Heißt so viel wie „Schirmbegriff“. Dabei handelt es sich um einen Begriff unter den eine Vielzahl weiterer Begriffe fallen und damit einen weiteren Bereich abdeckt. Im queeren Bereich handelt es sich dabei um einen weiteren Überbegriff, unter das weitere spezifischere Labels fallen. Ein Beispiel dafür wäre der Begriff „queer“ oder die Verwendung des Begriffs „ace“ als Schirmbegriff für Identitäten auf dem asexuellen Spektrum.
Uncanny Valley (Akzeptanzlücke) – Mit Uncanny Valley wird ein fiktiver abstrus erscheinender psychologischer Effekt in der Akzeptanz künstlicher Figuren auf den Menschen bezeichnet. Dabei lösen humanide Erscheinungen, die Menschen in der Verhalten und Aussehen zu stark ähneln, Unbehagen aus. Weiter gefasst handelt es sich um einen Effekt, der auftritt, wenn etwas dem Bekannten ähnlich ist aber zu gleich zu unähnlich ist, um vertraut zu sein und durch diese Zwischenposition Unbehagen auslöst.
Zucchini – Ein Begriff, der von manchen Menschen in queerplatonischen Beziehungen als Bezeichnung für ihre(n) Partnermenschen verwendet wird. Die scheinbar sinnlose Wahl der Bezeichnung sollte darauf hinweisen, dass es im Englischen bis dahin keine Bezeichnung gab, die als Alternative zum Begriff Freund*in (platonisch) und Partner*in (romantisch) verwendet werden konnte.